30. Juli 2013

Prolog

So, da es einige Interessenten gab, habe ich beschlossen, den Anfang von "Anira" hier zu veröffentlichen.
Jeden Sonntag kommt ein bisschen mehr.
Ich hoffe, es gefällt euch :)




Prolog


Vor 15 Jahren …

»Sie brauchen sich keine Sorgen machen.«
»Ich bin der Meinung, dass ich Ihnen vertrauen kann, Eamena.«
»Natürlich. Sie braucht noch einen normalen Namen. Es wäre schön, wenn Sie ihr einen geben würden.«
Die beiden Frauen befinden sich in einem Krankenzimmer. Es ist weiß und warm. Sie sind ganz alleine.
Eamena, erst fünfzehn Jahre alt, steht neben dem Bett, in dem die ältere Frau liegt.
»Sie wird wie ein Engel sein.« Liebevoll streichelt sie ihren schwangeren Bauch. Sie steht kurz vor der Geburt. »Ich möchte, dass sie Angelina heißt, mein kleiner Engel.«
»Soll ich raus gehen?«
»Nein. Ich möchte in meinen letzten Minuten nicht alleine sein. Wie spät ist es?«
»Noch fünf Minuten bis Mitternacht.«
»300 Sekunden also. Kümmere dich gut um meine Tochter Angelina.«
»Sie wird ein sicheres Leben bei uns führen. Wir werden ihr alles lehren, was sie braucht.«
»Ich kann es ja nicht mehr tun.« Sie seufzt. Nur zu gerne hätte sie ein normales Kind gehabt. Ein ganz gewöhnliches Mädchen. Alle Mütter sagen, das eigene Kind ist das Außergewöhnlichste und Schönste. Jedes Kind ist etwas Besonderes. Aber ihres ist besonders wichtig für die ganze Welt. »Ich wünschte, ich hätte sie einmal gesehen.« Tränen stehen in ihren Augen. Auch wenn sie schon lange weiß, dass sie in dieser Nacht sterben wird. Wenn dein Baby seine ersten Schritte macht, wenn es zum ersten Mal Mama sagt, wenn es zum ersten Mal in die Schule geht. Das sind alles einzigartige Momente. Es gibt sie nur einmal bei jedem Kind, und die Mutter freut sich immer am meisten. Aber sie wird nicht dabei sein.
Es ist nicht so, dass sie krank ist. Das Mädchen ist zu mächtig. Die Kraft, die es bei seiner Geburt auslöst, ist gewaltig. Und die Mutter bekommt alles ab. Das ist mehr, als ein Körper verkraften kann, deswegen stirbt sie. Deswegen hätte sie lieber ein normales Kind gehabt. Eines, das sie nicht tötet.
»Wir haben das Video von Ihnen für sie.«
»Ich weiß.« Das Video. Sie hat seit ihrer Hochzeit ein Video mit den schönsten Momenten aufnehmen lassen, um es eines Tages ihren Kindern zu zeigen. Aber sie wollte eigentlich dann dabei sein … Sie hat auch die kurze Zeit ihrer Schwangerschaft aufgenommen. Lange hat sie an dem Video arbeiten müssen, damit sie nie unglücklich aussieht. Damit ihre Tochter eines Tages nicht denkt, dass ihre Mutter ihretwegen unglücklich war.
Dann zählt sie die Sekunden.
»Zehn Sekunden noch«, sagt Eamena.
»Was soll ich tun?«
»Schließen Sie ihre Augen, Sie werden nichts spüren. Es ist wie Einschlafen, nur ohne Aufwachen.« Sie blickt weg, sie weiß nämlich ganz genau, was jetzt passieren wird. Es wurde ihr oft erklärt und viele haben angeboten, es anstatt ihrer zu tun. Aber wenn sie eines Tages ihr Ziel erreichen wollte, was sie musste, um Angelina schützen zu können, musste sie bleiben.
Die Frau nickt und schließt ihre Augen. Lebe wohl, Welt. Sie stirbt schmerzlos.
Das Goldkind wird geboren.

2 Kommentare:

  1. Hört sich echt interessant an ;)
    Nur der Anfang war etwas verwirrend, weil ich nicht wirklich wusste, wer da was sagt. ^^
    Ich bin gespannt, wie es jetzt weiter geht ;)
    Freu mich

    Lg Mila

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    1. Freut mich, dass es dir gefällt ^^
      Bei einem Prolog ist ja alles immer einwenig verwirrend ;)
      Der nächste Teil kommt am Sonntag!
      LG
      MiHa

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